GESETZE UND GASTRONOMIE - JEAN-MARC HOUMARD
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NEW YORK

„Allein zu sein und nicht reden zu müssen“, antwortet Jean-Marc Houmard auf die Frage, was Freiheit für ihn bedeutet. So viel Ehrlichkeit wirkt schlichtweg entwaffnend. Freundlich und zurückhaltend präsentiert sich der schmale 58-jährige im Gespräch – ein unprätentiöser Typ, der sich in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen am wohlsten zu fühlen scheint. Seine Augen leuchten, als er hinaus auf die Terrasse seiner Wohnung tritt. Von hier aus genießt er einen fantastischen Blick über New York. Keine Frage, Jean-Marc liebt diese Stadt. Hergekommen ist der gebürtige Schweizer bereits Mitte der 80er – übrigens für ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei. Eine Karriere als Jurist schien vorgezeichnet. Aber dann kam ein Besuch im Indochine dazwischen.

In dem Kult-Restaurant trafen sich damals schon die Stars. Für Jean-Marc tat sich mit seinen zarten 25 Jahren eine völlig neue, unendlich faszinierende Welt auf. Kurzerhand bewarb er sich als Kellner – und bekam den Job. „Obwohl ich kaum Erfahrung hatte!“, betont er. Aber offenbar Talent. 

Die Gastronomie wurde zu seinem Lebensinhalt. 1992 übernahm er das Indochine zusammen mit zwei Partnern. In einer Stadt, die sich ständig verändert, bietet das Restaurant seinen Gästen Verlässlichkeit. „Hier wissen die Leute, was sie erwartet“, erläutert Jean-Marc. Im 2012 eröffneten Acme hingegen werden unter der Küchenleitung des Dänen Mads Refslund neue Trends erkundet – entsprechend zieht das Restaurant eine jüngere Kundschaft an. Sein aktuelles Projekt ist das Tijuana Picnic, in dem asiatisch-mexikanische Küche auf den Tisch kommt.

„Man muss der Stadt auch entfliehen können“, räumt Jean-Marc ein. Zuletzt hat er mit dem Tribal ein luxuriöses Boutique-Hotel in Nicaragua eröffnet. Er kann sich gut vorstellen, weitere Dependancen folgen zu lassen, am liebsten in Strandnähe. „Davon träumt doch jeder – irgendwann nur noch am Strand zu liegen. Ich habe jetzt den ersten Schritt in diese Richtung gemacht. Mal sehen, wohin mich das führt.“

Mehr bei im eMagazin Falke footprints 

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