ESTHER HAASE – FILM IM KOPF
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Eistänzerin war sie. Und das merkt man der Fotografin Esther Haase auch an. Energie bis zum Abwinken und eine kreative Unruhe, die sich aus einer schier unermesslichen Neugierde speist.

„Mein erstes bewusstes Foto war mit acht Jahren. Meine Eltern waren damals Grafikdesigner und meine Schwester und ich haben mit einer Pocketkamera geknipst. Aber dann hat das aufgehört, erst einmal kam das Eiskunstlaufen“.

Wir besuchen Esther in ihrem Wohnloft in Shoreditch, dass einstige Arbeiterviertel mit dem schnoddrigen East-London Akzent, der keinen Wert darauf legt ob man ihn versteht oder nicht. Heute kommen hier „Young Professionals“ her, die sich hungrig auf alles stürzen was noch authentisch wirkt und finanziell einigermaßen erschwinglich ist.Esther findet hier das Tempo das sie braucht. Veränderung im Großen und im Kleinen. Immer nach vorne schauen. Trends zu folgen macht für sie keinen Sinn. „London ist für mich Inspiration – Ich finde es schön zwischen Hamburg und London zu pendeln, ich liebe das Klassische aber auch gleichzeitig das Unkonventionelle“.  Und das gibt es hier zur Genüge.  Leute tragen hier ihr Anderssein zur Schau, verstecken sich nicht. Es lebe der kleine Unterschied. Erst das Besondere, Laute, Einzigartige, die Reaktion auf das alltäglich Normale, das macht das Leben hier erst lebenswert. So spürt man sich.

Esther will uns ihr Stadtviertel zeigen. Das Neue – das Alte. Sie will ihre Begeisterung mit uns teilen. Aber First-things-first. Wir fragen sie nach ihrer ersten Auftragsarbeit. „Ein Schmuckkatalog in Venedig“, sagt sie. Da hab hat sie alles alleine gemacht. Make-Up musste sie noch lernen. Ihr Vater, der damals eine Werbeagentur besaß, hat sie einfach losgeschickt. Und am Ende waren alle happy. Da war sie gerade mal 20 Jahre alt.

„Es geht darum, dass die Menschen immer in Bewegung fotografiert werden“ erklärt sie und nennt diese Methode ihren „Reportage-Stil“. Doch das klingt zu zufällig, beiläufig – und das ist es bei Esther Haase ganz sicherlich nicht. Sie sucht aus, arrangiert, bereitet sich mit der größtmöglichen Sorgfalt auf jeden „Shoot“ vor. Dann, wenn alles steht – lässt sie die Dinge atmen, stösst sie an, bewegt sie und holt sich mit der Kamera was sie braucht. Aber auch das Zufällige, Ungeplante lässt sie zu, und manchmal ist es gerade das, was die Arbeit am Ende vollendet, die Sache zu etwas ganz Besonderem macht.

Ihre Vorbilder sind die Großen des Metiers – Lilienthal, Newman...  aber ihre Bewunderung den alten Meistern gegenüber wirkt eher wie dankbarer Rückblick. Das war einmal – jetzt ist morgen – der Neue Job, die Neue Aufgabe: „Where do we go today?“

Zeit rauszugehen. Nur ein kleiner Spaziergang, sagt sie – Kommt doch mit, ich zeig Euch meine Nachbarschaft. Natürlich gehen wir mit – und aus dem kleinen Spaziergang wird mehr. Wie könnte es anders sein. Zwei Stunden später sind wir auf einem riesigen Common angelangt, ein Stück Park im neuen Herzen der Stadt. The East is the new West –  so grün und kuschelig wie ein Golfrasen und mit dutzenden von Hunden die hier den Drachen der Kinder hinterher kläffen.  Dem Hund geht’s gut – Habt ihr noch etwas Zeit fragt sie uns --?

Ob sie sich etwas anderes als Fotografie vorstellen könnte, um sich auszudrücken ... Na klar – kommt es wie aus der Pistole geschossen: „Eiskunstlaufen!“ ... Und dabei lächelt sie ihr einnehmendes Lächeln, dass sie sicherlich seit ihrem 8. Geburtstag genauso beibehalten hat.

Die ganze story gibt es auf www.falke.com

Esthers Lieblingsorte in London sind:

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